Auch diese Seiten können natürlich nur wenige,
ausgewählte Gesichtspunkte des Themas anreißen.
Es gibt auch einen ausführlichen Artikel mit Literaturnachweisen zum
biologisch-ökologischen Teil des Themas
im pdf-Format zum Herunterladen:
Wald und Klima
Eine unauflösbare Vielfachbeziehung
von lokaler, regionaler und globaler Bedeutung
Ein weiterer ausführlicher (pdf)-Artikel befasst sich mit der
Verantwortung für die Klimamisere
"WISSEN MACHT SCHULDIG".
In ihm wird belegt,
wie verantwortungslos die
Verantwortungsträger der "entwickelten" Staaten
über 100 Jahre lang (!)
mit diesem Problem umgingen, obwohl die extreme
Bedeutung für Wälder, Natur und Menschheit klar waren.
Ein Einzelgesichtspunkt von besonderer umweltpolitischer Relevanz
ist der Umgang mit dem Thema "Holz als Energieträger und der globale Klimawandel".
Seit etwa 1995 gibt es besonders in Deutschland Hunderte von
Aussagen dieses Inhalts.
Ich habe die wichtigsten in einer umfassenden
Streitschrift zusammengestellt und kommentiert:
"Holzverbrennung
als
Klimaschutz?"
Eine gute Ergänzung zu dieser Streitschrift ist eine
Doktorarbeit,
die 2007 die Verhandlungen für die UNO-Klimakonferenz in Kyoto
schildert,
soweit es um Waldnuzung und Klimaschutz ging.
Link zur Doktorarbeit von Till Pistorius
Für eilige Leser sind hier einige Gegenargumente
im Telegrammstil zusammengestellt.
Wer's genauer wissen will,
benützt den Link 8 Zeilen weiter oben.
Dort gibt es eine ausführliche PDF-Datei, auch zum Download.
Ganz besonders ärgerlich ist dieses Verhalten der Holzlobby,
weil Holz ein so großartiger
Roh-, Bau-, Brenn- und Werkstoff ist,
dass er nicht auf irreführende und umweltpolitisch gefährliche Werbung
angewiesen ist.
Wir untersuchen den Wahrheitsgehalt der oben zitierten Behauptung
an drei
Argumentationsketten:
1. Argumentationskette:
Wir nehmen an, wir hätten in unserem Heizungskeller
einen Holzstoß, einen Kohlenhaufen, ein Fässchen Heizöl
und eine Flasche Erdgas.
Die fünf Brennstoffmengen enthalten alle die gleiche Menge Kohlenstoff (C).
Auf den kommt es an,
denn (bei vollständiger) Verbrennung
verbindet sich jedes Kohlenstoffatom (C) mit 2 Sauerstoffatomen (O2)
aus der Luft
zu Kohlendioxid (CO2).
Dabei entsteht die erwünschte Wärme.
Wir nehmen (zur Vereinfachung) zunächst an,
dass alle fünf Brennstoffe vollständig verbrennen.
Dann entsteht in allen Fällen exakt gleich viel CO2
und damit gleich viel Treibhauseffekt!
2. Argumentationskette:
Alle fossilen Energieträger,
also Torf, Braunkohle, Steinkohle, Erdöl und Erdgas
bestehen letztlich aus Kohlenstoff,
der am Anfang der Anreicherung aus atmosphärischem CO2 stammt.
Die Kohlenwasserstoffe Erdöl und Erdgas
sind nur insofern Sonderfälle,
als ihr Kohlenstoff zunächst größtenteils in winzigen, einzelligen "Kalkalgen"
eingelagert wurde. Wenn diese Algen in sehr großer(!) Zahl
in relativ flachen und ruhigen Meeren, vorkamen, abstarben, sich am Grund
über
sehr lange Zeit ansammelten und schließlich von mineralischem Sediment
für
200 Millionen Jahre eingeschlossen, warm gehalten und gepresst wurden,
entstand aus dem in ihnen eingebauten Kohlenstoff Öl und/oder Gas.
Das oben zitierte Scheinargument ist also nicht nur falsch,
sondern es würde für alle fossilen Energieträger gleichfalls gelten,
wenn es richtig wäre..
3. Argumentationskette:
Die hier diskutierte Aussage der Forstlobby
wird aus markttaktischen Gründen immer für Holz schlechthin gemacht.
Dabei wird unterschlagen, dass man mindestens seit den 80er Jahren den
Ökologischen Rucksack eines Produkts nennen sollte, wenn man solche
Diskussionen führt.
Ein besonders anschauliches Element im "Ökologischen Rucksack" von
Brennholz
ist der Energieeinsatz für die Bereitstellung von gebrauchstauglichem Brennholz
am Ofen:
Die Lobbydarstellung geht davon aus, dass das Holz "im Ofen gewachsen
ist".
Tatsächlich treten bei der Bereitstellung von Holz immer
Prozesse auf,
die den Einsatz fossiler Energieträger erfordern und
die zahlreiche andere negativ bewertete ökologische Folgen haben.
Beispiele sind Straßenbau, Verkehr, Abgase, Lärm, Ressourcenverbrauch,
Vernichtung von Biodiversität, Minderung des Erholungswertes der Forste ....
Die Bedeutung solcher Zusammenhänge ist längst unbestritten.
Für Waldnutzung, Forst und Holzwirtschaft liegt aber bis heute
für keinen Sektor eine problemadäquate Analyse vor.
Wir sind also auf grobe Abschätzungen und Plausibilitäten angewiesen.
Die hier erwähnten ökologisch-technischen Zusammenhänge
sind hier in 5 Schemazeichnungen dargestellt,
die Sie sich auch als Folien ausdrucken können. (Siehe unten auf dieser Seite!)
Bevor sie aber diese Grafiken ansehen, machen Sie sich bitte
klar,
dass
sie nur den primitivsten Stand der Erkenntnis darstellen.
Wichtig ist dazu zu wissen, dass längst allgemein bekannt ist,
dass (reife) Urwälder auch noch CO2
aufnehmen
und einen wesenlichen Teil davon im Humus einlagern.
Sie werden aber sofort zu Emittenten von Treibhausgasen,
wenn man durch Holzernte in ihre natürlichen Stoffströme eingreift.
(Ausführlichere Darstellung in
"Holzverbrennung als
Klimaschutz?"
Natürlich sind in den Bildern alle Zahlen Näherungswerte und viele Feinheiten der
Walddynamik und der "ökologischen Rucksäcke" unterschlagen.
Zum Beispiel hat die Entnahme von Bäumen aus einem Waldbestand - wie oben
festgestellt -
vielfältige
Einflüsse unterschiedlichster Art auf die Dynamik des gesamten Ökosystems, weil sich
Licht-, Temperatur-, Wind-, Feuchte-, Boden- und Konkurrenzverhältnisse samt "Schädlings"druck ändern.
Der bilanzierte Energiegehalt des Brennholzes hängt
vom Energieeinsatz bei Ernte, Aufarbeitung und Transport ab.
Und zu einer anständigen Ökobilanz gehört schließlich auch noch
die Naturverträglichkeit der jeweiligen Waldwirtschaft.
Aber alle diese Faktoren, die bisher niemand sorgfältig abgeschätzt hat,
verfälschen das hier dargestellte Ergebnis nicht gravierend
und schon gar nicht im Sinne der "Holzhändler".
Die jahrelang vehement geleugnete
politische Gefahr dieser Lügengeschichten um Holzheizung und Treibhauseffekt
wurde endgültig zur Realität von globaler Bedeutung,
als die USA samt ihren klimapolitischen Vasallen China, Australien, Japan und
Russland
im Rahmen der UNO-Klimakonferenz 2000 in Bonn
endgültig verlangten, man möge nationale Bilanzen der CO2-Ströme
als Bewertungsgrundlage für die Erfüllung der Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll
anrechnen
und dabei
außer den jeweils national eigenen Wäldern
auch noch zugekaufte Bilanzierungsrechte für Wälder in Drittländern berücksichtigen.
Dies war der wahrlich grandiose "Erfolg" von Forstfunktionären,
die nach den
(vermutlich durch denTreibhauseffekt-bedingten?) Sturmschäden von
"Vivian", "Wibke" und "Lothar"
unsere Steuergelder für die Sicherung ihrer Existenz forderten!
zum Bild 1 * zum Bild 2
* zum Bild 3 *
zum Bild 4 * zum Bild 5
Das Durcheinander der Aussagen zu diesem höchst brisanten Thema
veranlasste fast alle deutschen
Umweltverbände, ihre Position gemeinsam darzulegen.
Den Wortlaut finden Sie unter
Der
Wald allein wird das Klima nicht retten
(Download pdf)