Die Bilder sind regional geordnet und zeigen natürlich nicht einen
"durchschnittlichen"
Zustand irgend einer Region, sondern eher Schwerpunkte
der Schäden, Schadensflächen mit besonders bedrohlichen Konsequenzen der
Schäden oder Stellen, die ein interessierter Bürger relativ leicht aufsuchen kann.
Wir beginnen mit Bildern aus dem Bayerischen Alpenraum,
weil dort
die
Konsequenzen der eingetretenen und zu erwartenden Schäden
am dramatischsten
sind.
abgestorbene Latschen am Trischübel im Alpennationalpark Berchtesgaden ca. 1988
Damals waren zwischen 5 und 10 Prozent der Latschen abgestorben.
Einzeln stehende Exemplare waren besonders stark betroffen.
Der Prozess hat sich langsamer, aber eben doch, fortgesetzt.
Latschenschäden werden nicht routinemäßig erhoben.
Die einzige amtliche Erhebung ... ist ein Musterbeispiel für Datenmanipulation.
Fahrenberg 1
Schutz"wald" am Fahrenberg Südhang, ca. 700 Höhenmeter über dem Ort
Walchensee,
der B 305 und der 380 Kilovolt Hochspannungsleitung vom Walchenseekraftwerk nach
S.
Der Hang hat - trotz wesentlicher Verbesserung der Jagdproblematik seit 1988 -
schwere
Verbissschäden, das heißt: Es wachsen keine jungen Gehölze auf und die
Bodenvegetation
besteht fast nur noch aus Gräsern. Diese aber bilden unter Schneedecken
extrem gute Gleitflächen. Schneedecken kriechen oder rasen als Lawinen zu Tal.
Junge Bäume können nicht aufkommen, die alten sterben, auch die Stümpfe der
gefallenen
Bäume werden abgeschoben, die Gefahr wächst!
Dies wird regelmäßig amtlich dokumentiert und durchaus
richtig eingeschätzt.
in und unter dem Fahrenberghang sind inzwischen fast 20 Mio. Euro für
Sanierungs- und
Schutzmaßnahmen ausgegeben und der Effekt ist marginal.
Fahrenberg 2
Rechts unten ist der Ort Walchensee samt Bundesstraße und Hochspannungsleitung.
man erkennt sehr gut die fortgeschrittene Verkarstung des Hanges, die auch die
Behörden
eingestehen. Die Folgen dieser Entwicklung werden gefährliche Lawinenabgänge
und
dramatische Hochwasser sein.
Fahrenberg 3
Ein kleiner Teil des Hanges ist mit technischen Verbauungen gegen Lawinenabgang
"gesichert".
Die Maßnahme kostete 2,7 Mio. DM pro Hektar (Investitionssumme!)
Es ist die einzige Fläche mit einem Teilerfolg der Sanierung und auf sie
beziehen sich
alle Erfolgsmeldungen der Staatsregierung zu diesem Berg und seinem Schutzwald.
Foto von Axel Doering (www.naturschau.de)
Fahrenberg 4
blick durch die Seilbahnschneise am Fahrenberg
hinunter auf den Ort Walchensee
Auflösender Subalpiner Bergfichtenwald am Hundsstall im Vorkarwendel
Der Wald hat außerdem infolge überhegter Wildbestände praktisch keine
Verjüngung
und eine schwerst geschädigte Krautschicht.
Ehemaliger Schutzwald am Wank über GAP 1
Ehemaliger Schutzwald am Wank über GAP 2
Der Buchdrucker, ein Fichtenborkenkäfer, der früher in dieser Meereshöhe
nie forstwirtschaftliche Schäden verursachte, hat den schwer
vorgeschädigten
Bäumen "den Rest gegeben".
Ehemaliger Schutzwald am Wank über GAP 3
Nur noch kranke Bäume am Hausberg über Garmisch-Partenkirchen
Schutzwald über der B2 bei Eschenlohe
Der Buchdrucker (ein Borkenkäfer) beseitigt die schwer geschädigten Fichten
Foto von Axel Doering (www.naturschau.de)
Schutzwald über der B2 bei Eschenlohe
Das Bild zeigt einen anderen Ort in demselben Hang wie das nächste oben.
Es soll illustrieren, dass auch die Laubbäume in dem Hang schwer geschädigt
sind.
Foto von Axel Doering (www.naturschau.de)
Abgestorbene und absterbende Spirken im Naturwaldreservat Friedergrieß bei GAP
im Landkreis Ostallgäu 1
Der Hang im Hintergrund wurde bei einem Sturm entwaldet.
(Vorgeschädigte Bäume
fallen leichter!)
Später kam die Bodenerosion in Gang, und bei einem Starkregen wurde Boden und Kies
aus dem Hang bis in den Bildfordergrund gespült (und
größtenteils wieder entfernt).
Das nächste Bild zeigt einen Teil der Erosionsfläche genauer.
im Landkreis Ostallgäu 2
Detail aus dem Erosionshang des vorherigen (oberen) Bildes.
Solche Prozesse sind kaum oder nur mit extremem Aufwand zu stoppen.
Verkarstung ist die Primärfolge, und extreme Beschleunigung des Abflusses von
Niederschlags- oder Schmelzwasser sind zwangsläufige Sekundärfolgen.
im Landkreis Ostallgäu 3
Schutzwald am bei Oberjoch und Hinterstein im Allgäu
Die Aufnahmen stammen vom August 1988 (oben) und Juli 1995 (unten)
Das Vergleichspaar zeigt hervorragend, wie schleichend der Fortschritt der
Schäden geht,
selbst wenn ein massives Schadensereignis wie der Sturm Wibke (1991) beteiligt
ist.
Foto und Copyright: Gesellschaft für ökologische Forschung/Greenpeace
Dies war wohl das erste Bild, das die Bayerische Staatsforstverwaltung
ca. 1984 zum Waldsterben (!) im Bayerischen Wald veröffentlicht hat.
Auflösender Fichtenbestand am Nußhard im Fichtelgebirge
Der letzte Versuch einer Gesamtbilanz der aufgelösten Waldfläche in dem
Mittelgebirgsbogen vom Fichtelgebirge bis zum Glazer Schneeberg 1986, kam auf
eine gesamtfläche von etwa 1200 Quadratkilometer.
Beachte auch die Bilder aus Tschechien unter den Auslandsbildern!
Aufnahme bei Seifen in Sachsen.
Großflächigen Nadelholzforste sind abgestorben und Birken und Vogelbeeren
kommen nach.
Diese Arten kommen am besten mit stark schwefelsauren Böden zu Recht.
So zeigt die Natur den einzigen gangbaren Weg aus der Misere von Seiten des
Waldes.
Der alte Buchenbestand im Hintergrund zeigt eindrucksvoll dass die Buche (und
andere
Laubbäume)
im Vergleich zu Fichten (und anderen Nadelbäumen) gegen Säureeintrag
relativ
wiederstandsfähig sind.
Weitere Bilder aus dem Erzgebirge finden Sie im Auslandsteil unter Tschechien.